©Robert Auerbacher
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TOM-Pressekonferenz „Licht und Luft statt Lockdown“

Presse - B2B

Tourismuswirtschaft Oberbayern ist bereit für eine kluge Öffnungsstrategie

(München) Ab März dürfen Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenläden in Bayern wieder öffnen. Aber auch die touristischen Leistungsträger in Oberbayern stehen in den Startlöchern und sind bereit für erste, verantwortungsbewusste Lockerungen des Lockdowns. Der Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) stellte heute (26. Februar 2021) in München Überlegungen für eine stufenweise Öffnung vor und wies darauf hin, dass Lockerungen im Tourismus nicht nur für den in Bayern bedeutenden Wirtschaftszweig wichtig seien. „Der Tourismus ist bereit. Es gibt seit letztem Jahr ausgefeilte Hygienekonzepte in Hotels, Ferienwohnungen, in der Gastronomie, in Seilbahnen, Museen und in der Schifffahrt. Gerade jetzt im Frühjahr könnte eine Öffnung der Außengastronomie und Freizeitangebote an der frischen Luft – natürlich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen – nicht nur neue Hoffnung für Betriebe geben, sondern auch für die Menschen“, so Klaus Stöttner (MdL), Präsident des TOM. Die Reiselust ist ungebrochen; Marktanalysen zeigen: Gäste wollen wieder nach Oberbayern.

Mit neuen Maßnahmen wie dem Ausflugsticker haben sich die Tourismusakteure im Land daher auch das Thema Besucherlenkung zur Aufgabe gemacht und nehmen aus dem Sommer 2020 wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung mit.

Eine Öffnung von Angeboten im Freien können auch einen positiven Einfluss auf die psychische und mentale Gesundheit der Menschen haben, unterstrich Prof. Dr. Dr. Christine Joisten von der Deutschen Sporthochschule Köln, denn Bewegung in der Natur ist etwas Essentielles. „Sport und andere Freizeitaktivitäten bringen Struktur in diesen Alltag, der für uns alle ungewohnt ist“. Joisten mahnt jedoch auch: Hygienekonzepte und Schnelltests seien nur dann eine Sicherheit, wenn sie adäquat durchgeführt werden. Dazu müssten alle beitragen.

5,7 Mrd. € Umsatzausfall in Oberbayern

„Wir wollen nicht eine Branche gegen die andere ausspielen“, so Oswald Pehel, Geschäftsführer des TOM e.V. „Aber die wirtschaftlichen Ausfälle durch die Corona Krise sind in Oberbayern, wo rund 200.000 Arbeitsplätze im Tourismus angesiedelt sind, immens.“ Für die Zeit zwischen März und Dezember 2020 errechnete die dwif-Consulting GmbH einen Umsatzausfall in Oberbayern in Höhe von 5,7 Mrd. €. Davon entfielen 4,18 Mrd. € auf den Übernachtungstourismus, der Tagestourismus musste einen Verlust von 1,52 Mrd. € hinnehmen. Jeder weitere Monat im derzeitigen Lockdown versursacht zwischen 650 Mio. € und 1 Mrd. € Umsatzverlust für den Tourismus in Oberbayern. Dabei sind die vom Tourismus profitierenden Bereiche wie Handel, Handwerk und Dienstleitungen noch nicht mal eingerechnet. Gerade ländliche Regionen und Ortskerne leben in hohem Maße vom Tourismus. „Wir brauchen eine klare Öffnungsperspektive, auch weil einmal verlorene Facharbeitskräfte nur schwer zurückgewonnen werden können“, erklärte Oswald Pehel und betonte: „Kontrolliertes Freigeben ist besser als unkontrollierte Kontakte im privaten Bereich“. Mit einem mehrstufigen Plan könnten touristische Angebote wieder geöffnet werden: Als erstes könnten jetzt direkt die Freiluft-Bereiche (Freischankbereiche, Seilbahnen und Lifte) geöffnet werden und in der nächsten Stufe die Innenbereiche, wo ein Tracking möglich ist (Gastronomie und Hotels).

Weitreichende und erfolgreiche Schutzmaßnahmen im Gastgewerbe

„Die Corona-Krise hat das Gastgewerbe mit voller Wucht getroffen. Aber Gastronomie und Hotellerie waren und sind keine Pandemietreiber“, erklärte Dr. Thomas Geppert Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern. Im Gastgewerbe könne man auf erwiesenermaßen erfolgreiche und viel weitreichendere Schutzkonzepte als etwa im Handel zurückgreifen. Die Gastronomie schaffe geschützte Bereiche mit hohen Hygienestandards und setze vielfach zusätzliche Maßnahmen zur Luftreinigung um. Die Maßstäbe und Inzidenzwerte, die für Öffnungen in anderen Branchen gelten, müssten daher auch für das Gastgewerbe gelten. Außerdem muss jedem bewusst sein: Im Tourismus sind weder vorgezogene Effekte noch Nachholeffekte möglich. Nach den Erfahrungen vom letzten Lockdown warnt Geppert „Stehen die Gastbetriebe nicht zur Verfügung, wird es zu Ausweichbewegungen der Menschen kommen, die dann nur in ungeschützten Bereichen stattfinden können. Diesen Fehler dürfen wir nicht ein zweites Mal begehen.“

Die Leistungsträger sind bereit für Öffnungen

Die touristischen Leistungsträger in Oberbayern sind für den Neustart gut aufgestellt. Mit umfangreichen Hygienemaßnahmen wollen sie ihren Gästen bestmöglichen Schutz bieten, so etwa Johannes Lichtmannegger. Der Geschäftsführer des Berghotel Rehlegg Ramsau hat bereits vergangenen Sommer ein ausgefeiltes Hygienekonzept aufgestellt, das von den Gästen sehr positiv angenommen wurde. „Es wird weiterhin Maßnahmen brauchen, die Pandemie einzudämmen, doch die Strategien und Konzepte müssen langfristiger gedacht werden und niemand darf um seinen Arbeitsplatz bangen“ (Mehr: Herausforderungen in der Corona-Krise – Rehlegg)

Auch Franz Moderegger, Vorstand der Berchtesgadener Bergbahn AG, hat mit seinen Mitarbeiter:innen alles darangesetzt, um den Bahnbetrieb noch besser auf die durch Corona gestiegenen Herausforderungen vorzubereiten. „Die Seilbahnbetriebe in Deutschland haben ja bereits im Sommer 2020 bewiesen, dass sie mit detailliert ausgearbeiteten und konsequent umgesetzten Hygienekonzepten den Gästen ein sicheres und unbeschwertes Bergerlebnis bieten können.“ Selbst nach Spitzentagen waren keine gestiegenen Corona-Infektionszahlen festzustellen. „Unsere Gäste waren extrem glücklich, die Natur und die Bergwelt bei uns im Nationalpark Berchtesgaden erleben zu dürfen. Auch der psychologische Effekt ist meines Erachtens nicht zu unterschätzen und das Ermöglichen solch positiver Erlebnisse wird den Menschen sicher auch helfen, die weiter vorhandenen Einschränkungen zu akzeptieren und die Pandemie zu überstehen.“

 

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