v.l.n.r. Wolfgang Spindler, Joachim Herrmann, Klaus Stöttner und Helmut Weidel; im Hintergrund der Hubschrauber mit dem ‘RECCO-SAR-Detektoren’

Lawinenleitfaden und ein Digitaler Schutzengel

Bayerntourismus

Das Bayerische Kuratorium der Alpinen Sicherheit unter dem Vorsitz von Klaus Stöttner, MdL lud den Innenminister Herrmann ins Skigebiet Sudelfeld ein.

Zu Beginn der Wintersport-Hauptsaison in den bayerischen Bergen appelliert Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann, Lawinengefahren unbedingt ernst zu nehmen. Diese werden insbesondere von weniger Bergerfahrenen oft unterschätzt. “Abseits präparierter Pisten sind gerade Skitourengeher und Schneeschuhwanderer gefährdet”, erklärte Herrmann. “Um die Lawinengefahr besser einschätzen zu können, haben Lawinen-Experten von Polizei und Alpinverbänden ein Faltblatt mit neuesten Erkenntnissen der Lawinenkunde erstellt.” Der Sportminister stellte das Faltblatt am Skigebiet Sudelfeld gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit, Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner, vor. “Das Faltblatt enthält lebenswichtige Tipps zur Tourenplanung und zur Interpretation der Lawinenlage”, betonte Herrmann. Es ist unter https://www.alpinesicherheit.bayern/projekte/achtung-lawine/ abrufbar. Der Leiter der Alpinen Polizei Helmut Weidel, stellte den Lawinenleitfaden mit Praxisbeispielen vor.

Zudem wurde die Verbesserung der SOS-EU-Alp-App vorgestellt. Diese App kann Leben retten, so der Vorsitzender Klaus Stöttner. “Sehr gute Dienste leistet die ‘SOS-EU-Alp App’, erläuterte Herrmann. Von einem „digitalen Schutzengel“ für mehr Sicherheit in den Bergen hat das Bayerische Kuratorium für alpine Sicherheit bei der Vorstellung der Notfall-App „SOS-EU-Alp“ gesprochen.

Das Kuratorium in Bayern betreibt zusammen mit Tirol und Südtirol eine gemeinsame Notruf-App, die vorrangig für den Alpenraum gedacht ist. Die App ist kostenlos und kann auf alle Smartphons heruntergeladen werden. Die App soll der hilfreiche tägliche Begleiter in Notfällen sein. Bei einem Notfall werden durch Knopfdruck automatisch die eingegebenen persönlichen Daten und mögliche Zusatzinformationen, sowie die genauen Positionsdaten des Unglücksortes an die zuständige Rettungsleitstelle übertragen und es wird eine Sprachverbindung aufgebaut.  Der Notruf ist somit auch behindertengerecht und kann auch von Personen mit Einschränkungen verwendet werden, so Wolfgang Spindler vom Kuratorium, der das Projekt verantwortet.

Auch DEFI-Standorte sind abrufbar

Über die App werden alle vorhandenen Defi-Standorte in Deutschland, Tirol und Südtirol angezeigt und auf den jeweiligen Standort des Anwenders gezoomt. Man kann somit in Sekunden den nächstgelegenen Defibrillator finden. Sollte man im Gebirge keinen Empfang haben, so zeigt uns die App wichtige Verhaltensmaßnahmen auf, wie z.B. das „Alpine Notsignal“.

Ein Novum stellte Herrmann für die bayerischen Polizeihubschrau­ber vor. Es handelt sich um spezielle Detektoren, die seit Herbst dieses Jahres zur Vermisstensuche aus der Luft eingesetzt werden können. Die Bergwacht hat die zwei ‘RECCO-SAR-Detektoren’ beschafft und stellt sie der Polizei im Einsatzfall zur Verfügung. Voraussetzung für die Ortung Verschütteter mit diesem System ist ein spezieller ‘Reflektor’, der beispielsweise in Jacken, Hosen, Helmen oder Rucksäcken integriert ist. “Egal ob diese Reflektoren oder klassische Lawinenverschüttetensuchgeräte eingesetzt werden: Wintersportler sollten abseits der Pisten immer auch eine Lawinennotfallausrüstung mitführen”, machte Herrmann gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden der Bergwacht Thomas Lobensteiner deutlich.

Außerdem verwies der Innenminister darauf, dass die neueste Generation der Polizeihubschrauber, die ab Anfang 2023 ausgeliefert werden soll, deutlich leistungsfähiger wird. “Die acht neuen Maschinen vom Typ Airbus H145 können doppelt so viele Rettungskräfte oder zu Rettende transportieren als bisher”, so Herrmann. “Ohne Zwischenlandung können damit bis zu sechs Verunglückte mit der Rettungswinde an Bord geholt werden.” Für den Flottenwechsel wird der Freistaat rund 145 Millionen Euro investieren. Innen- und Sportminister Herrmann dankte Klaus Stöttner für das Kuratorium für alpine Sicherheit, der Bergwacht sowie allen weiteren beteiligten Alpinverbänden: “Ihr hervorragendes Engagement sorgt für deutlich mehr Sicherheit in den Bergen!”



PRESSEMELDUNG vom 30.12.2021

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