Landschaftsgenuss - einer der Hauptreiseanlässe für Touristen in Oberbayern, (c) oberbayern.de, Julian Rohn

Abstand von Windrädern in Erholungsräumen muss gewahrt bleiben

Echt Kommunikativ

Oberbayerische Tourismusvertreter fordern Regelung zum Schutz von Natur- und Tourismusräumen

Nachhaltige Energiegewinnung hat für den Tourismus in Oberbayern eine zentrale Bedeutung, sie dürfe aber die Landschaftsästhetik in Natur- und Tourismusräumen nicht gefährden, so Klaus Stöttner, MdL und Präsident des Tourismus Oberbayern München (TOM) e.V. heute zur aktuellen Diskussion um die Abschaffung der 10H-Regelung bei Windrädern. Gerade im Tourismusland Bayern müsse abgewogen werden, welche Energieform wo geeignet ist.

Die 10H-Regel, nach der der Abstand eines Windrades in der Regel mindestens das Zehnfache der Bauhöhe betragen muss, habe eine Schutzfunktion. Denn Windräder dominieren und zerschneiden Landschaften optisch und ästhetisch in hohem Maße. Wenn diese Vorgabe wegfällt, brauche es eine andere Regelung für besonders sensible und wertvolle Natur- und Tourismusräume in Oberbayern. Es sei sehr wichtig, besonders sorgfältig und behutsam bei der Auswahl von Windkraftstandorten vorzugehen. In vielen Regionen ist die Wertschöpfung aus dem naturnahen Tourismus das zentrale wirtschaftliche Standbein, das Landschaftsbild besonders kleinteilig und wertvoll.

„Der Tourismusverband Oberbayern und München e.V. hat große Sorgen, wenn der Tourismusstandort Bayern durch den unbedachten Ausbau der Windkraftanlagen Schaden nimmt“, so Stöttner weiter. Wichtig sei eine technologieoffene Diskussion bei der Suche nach einem optimalen regionalen Energiemix. Der TOM e.V. unterstützt und befürwortet eine nachhaltige Energiegewinnung, dabei müsse aber auf die regionalen Gegebenheiten Rücksicht genommen werden. Alles andere würde den Tourismusstandort, den Wirtschafts- und Lebensraum Oberbayern in besonderer Weise belasten und dauerhaft beschädigen.

Natur und Landschaft sind in Gästebefragungen das Hauptargument, um nach Oberbayern zu reisen. Die kleinteilige bäuerliche Kulturlandschaft, geschlossene Dorfensembles, der Blick auf die Alpensilhouette, aber auch die vielen unberührten Seen-, Natur- und Landschaftsschutzgebiete gehören zu den wesentlichen Reiseanlässen für Gäste in Bayern und Oberbayern. Viele Landschaftsbilder wie der Königssee mit Sankt Bartholomä, Schloss Herrenchiemsee, der Tegernsee oder Schloss Elmau mit Zugspitze prägen das Bild Bayerns und Deutschlands in der Welt. Diese bedeutenden Sichtachsen dürften nicht verbaut werden.

Der TOM e.V. ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung zum Schutz der Umwelt bewusst. „Wir wollen mit dazu beitragen, dass der Klimawandel gestoppt wird“, ergänzt Stöttner. „Wir setzen uns daher in vielen Bereichen für Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Reisen ein, etwa mit neuen Produkten wie der emobilen Alpenstraße, dem Ausbau des Radtourismus oder der Besucherlenkungskampagne ‚Geheimatorte‘ in Kooperation mit dem Öffentlichen Verkehr. Hinzu kommen neue Förderprogramme rund um das nachhaltige Destinationsmanagement, welche aktuell gemeinsam mit allen Tourismuspartnern vorangetrieben werden.“

©Klaus Stöttner

Klaus Stöttner, MdL, tourismuspolitischer Sprecher der CSU-Fraktion und Präsident des Tourismus Oberbayern München (TOM) e.V.

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