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Unsere Tourismushelden

Herbert Rudolf

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Das Landratsamt Freising folgte unserem Aufruf und nominierte Herbert Rudolf als Tourismushelden. Ihm habe der Landkreis durch sein Engagement für das Thema Wald viel zu verdanken. „Als Initiator und „Regisseur“ des Weltwaldes Freising, einem Landesarboretum mit mehreren Themenwegen, hat Herr Rudolf ein kreatives Konzept entwickelt und verwirklicht, um Natur und Freizeit zu vereinen und die Bevölkerung zu sensibilisieren.“, so Tourismusreferentin Martina Mayer vom Landratsamt.

Wir freuen uns über so viel Engagement für ein Projekt, das nicht nur für den Tourismus als Ausflugsziel wichtig ist, sondern auch in Zeiten des Klimawandels einen hohen Stellenwert einnimmt. Der Schutz und die Pflege der Wälder, sowie der Erhalt des Lebensraumes für Flora und Fauna, machen Herbert Rudolf auch für uns eindeutig zum Tourismushelden.

Ich wünsche mir hochwertige Ausflugsziele, die Spaß machen und ohne lange Anfahrt erreichbar sind, nach dem Motto: ‚Wozu in die Ferne schweifen? Sieh das Schöne liegt so nah!‘.

 

Erzählen Sie doch mal… Herbert Rudolf!

Was macht das Leben in Oberbayern für Sie besonders?

Obwohl in Franken geboren, hat mich schon in jungen Jahren die bayerische Landeshauptstadt fasziniert. Tscharlie Häusler alias Günter Maria Halmer, aus Helmut Dietl’s Kultserie Münchner G’schichten mit seinen Kumpanen Gustl und Achmed waren meine Helden. Wer erinnert sich nicht an die Szene, wie die drei Faschingsgringos von der Ludwigstraße kommend, durch das Siegestor reiten. Schon im Vorspann der Serie schaut man durch die Münchner Skyline nach Süden. Hinter der Kuppel der Residenz und den Türmen der Frauenkirche ruht in der Ferne ein weiterer Sehnsuchtsort: das Karwendelgebirge. Von dort entspringt ein kleiner Bach, noch wild hinter Scharnitz. Weiter geht’s zum Sylvenstein, über Fall, Lenggries, Bad Tölz und Bairawies. In der Pupplinger Au spielt Willi Michl Gitarre und auf dem weichen Kies, smaragdengrün, siehst du das unglaubliche Isarflimmern…mitten im Paradies! 😊

Hier ist mir wohl, dachte ich und folgte dem Fluss, bis ein wahrhafter Dom ins Wasser schaute. Und so schlug ich in Freising Wurzeln, in der Heimatstadt des unvergessenen Karl Obermayr, der mir als Tscharlies „Schwiegerpapa“ und natürlich in der Rolle des Manni, Kollege von Monaco Franze alias Helmut Fischer, längst vertraut war. Was also macht das Leben in Oberbayern für mich besonders? Es ist die gesegnete Landschaft und das Isarflimmern. Es ist der sympatische Menschenschlag, der einmal breitbeinig-geerdet, ja tiefschürfend daherkommt und dann wieder augenzwinkernd, mit hallodrihafter Leichtigkeit des Seins.

Was motiviert Sie für Ihr Engagement für den Weltwald bzw. für den Walderlebnispfad?

Ich bin Förster und Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten. Seit über drei Jahrzehnten leite ich das Forstrevier Freising. In dieser Zeit war es mir vergönnt den Walderlebnispfad und später auch die große Baumsammlung, den Weltwald Freising zu beliebten Ausflugszielen auszubauen. Die beiden Bildungseinrichtungen erlauben es vielfältige Brücken zu schlagen zwischen Naturwissenschaft und Kunst, zwischen Waldwirtschaft und Naturschutz, zwischen Baumkunde und Waldästhetik. Sehr gerne komme ich ins persönliche Gespräch mit den vielen Naturfreunden, die den Weg nach Freising finden. Nicht wenige empfinden den Weltwald, im Kontext des Klimawandels, als starkes Zeichen für die globale Bedeutung der Wälder. Übers Jahr verteilt gibt es gut 50 naturkundliche, gesundheitsbildende und kulturelle Veranstaltungen, die von einem Team von Referenten samt Förderverein, oft ehrenamtlich, angeboten werden.

Siehe auch: www.weltwald.de

Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihre Arbeit ausgewirkt und wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Seit einer Erhebung im Jahr 2015 hat sich die Anzahl der Gäste, in jeder der Einrichtungen, bis zum „Corona-Jahr“ 2020 auf geschätzt 100.000 pro Jahr verdoppelt. Im Lockdown erlebten wir einen Besucheransturm mit überquellenden Parkplätzen verbunden mit sehr viel Zuspruch für unsere Angebote. Dabei kamen nicht nur Menschen aus der näheren Umgebung. Unter vielen Münchnern hatte es sich herumgesprochen, dass es auch im Norden der Stadt Interessantes zu erkunden gibt. Große Familienveranstaltungen zu Ostern und zu Nikolaus mussten leider abgesagt werden. Dafür wurde ein neues Format aus der Taufe gehoben: der Musikalische Waldspaziergang- Einen Nachmittag lang präsentierten im Weltwald mehrere Gruppen der Freisinger Musikschule 3klang e.V.  Musik aus aller Welt.

Wie nehmen Sie den Tourismus vor Ort wahr und was wünschen Sie sich zukünftig von dem Tourismus in Oberbayern?

Ich wünsche mir mehr sanften Tourismus vor Ort, der Umweltbildung mit Naturerlebnis verbindet. Ich wünsche mir einen massiven Ausbau der Radwege und des ÖPNV. Ich wünsche mir hochwertige Ausflugsziele, die Spaß machen und ohne lange Anfahrt erreichbar sind, nach dem Motto: „Wozu in die Ferne schweifen? Sieh das Schöne liegt so nah!“. Denn sicher werden wir nicht auf Dauer so unbekümmert mit Energie und Ressourcen umgehen können wie heute.



Kontakt

BAYERISCHE STAATSFORSTEN AöR
Forstbetrieb Freising
Revier Freising/ Landesarboretum

Lehrwald der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Plantagenweg 28
85354 Freising
Telefon: +49(0)8161-61291
Mobil: +49(0)170 22 89 291
E-Mail: herbert.rudolf@baysf.de

Webseite: www.weltwald.de

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