Warum Kunst & Kultur mehr sind als ein touristisches Rahmenprogramm
Kunst und Kultur sind in Oberbayern weit mehr als ein Angebot für Gäste. Sie sind Herzstück der regionalen Identität, stärken die Lebensqualität für Einheimische und machen die Region zu einem international sichtbaren Standort. Museen, Theater, Festivals und Baukultur prägen gleichermaßen das Selbstverständnis wie auch die Außenwirkung Oberbayerns – und tragen messbar zur Wertschöpfung bei.
„In Oberbayern locken nicht nur Gipfel und Seen, sondern auch Kunst und Kultur. Hier gibt es alles: herausragende Kulturdenkmäler, gar Welterbestätten wie Kirchen und Königsschlösser, und mittendrin die Kulturmetropole München mit Orchestern, Theatern und Sammlungen von Weltrang. Heimat und Kunst, Kultur und Natur verschmelzen in Oberbayern zu einem einzigartigen Erlebnisraum. Das zieht Besucherinnen und Besucher aus Deutschland und der ganzen Welt magisch an.“
Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
Vielfalt auf höchstem Niveau
Oberbayern ist eine kulturelle Hochburg: Über 150 Museen, von der weltberühmten Sammlung des Blauen Reiters im Lenbachhaus bis zum größten Freilichtmuseum Südbayerns in Glentleiten, öffnen Räume für Geschichte und Gegenwart. Das Deutsche Museum – mit mehr als 1,5 Millionen Besuchen 2024 – ist nicht nur das meistbesuchte Museum Deutschlands, sondern auch ein Ort, an dem Wissen und Innovation lebendig werden.
Auch auf den Bühnen zeigt die Region Weltklasse: Residenztheater, Bayerische Staatsoper oder Münchner Kammerspiele setzen künstlerische Akzente, während Festivals wie das Filmfest München oder das Tollwood jährlich hunderttausende Besucherinnen und Besucher anziehen. Hinzu kommen ikonische Bauwerke und UNESCO-Weltkulturerbestätten wie Schloss Herrenchiemsee und bedeutende sakrale Stätten wie der Domberg in Freising, die kulturelles Erbe und touristische Strahlkraft verbinden.
Ein echtes Original:
Andrea Kreipe, Künstlerin zwischen Tradition und Zeitgeist
Ihre Werke entstehen in Bronze, Stein, Holz, Gips und Papier – Materialien, mit denen sie sowohl im öffentlichen als auch im kirchlichen Raum Spuren hinterlässt. Als Gründungsmitglied des Kunstforums Weilheim prägt Andrea Kreipe seit vielen Jahren die regionale Kunstszene im Pfaffenwinkel. Seit 2023 leitet sie das Projekt „Skulpturenweg Weilheim“ und verantwortet dessen gesamte Umsetzung.
Kultur als Wirtschaftskraft
Kunst und Kultur sind aber nicht “nur” facettenreich und sinnstiftend, sie sind auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Bayern erwirtschaftete 2022 rund 21,4 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung und beschäftigt etwa 345.000 Menschen. Großveranstaltungen wie das Oktoberfest mit 6,7 Millionen Gästen oder die Sehenswürdigkeiten der Bayerischen Schlösserverwaltung mit über fünf Millionen Besuchern jährlich sind ebenso Teil unseres oberbayerischen Ökosystems wie lokale Vereine, Handwerksbetriebe und Ehrenamtliche, die Tradition und Brauchtum lebendig halten.
Echte Originale:
Die Komparsenkostümabteilung von “Helmbrecht”
Anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der ersten urkundlichen Erwähnung Burghausens wurde im August 2025 die mittelalterliche Versnovelle „Helmbrecht“ in einer neuen Inszenierung auf die Bühne gebracht. Über 600 engagierte Menschen aus Burghausen und der Region erweckten gemeinsam die packende Geschichte zum Leben – mit Orchester, Chor und spektakulären Szenen, die das Publikum ins 13. Jahrhundert entführen. Damit diese Zeitreise authentisch wirkte, war die Arbeit von Nicole Gschwendtner und ihrem Team unverzichtbar: Die Komparsenkostümabteilung sorgte dafür, dass jede Figur mit passendem Gewand lebendig wurde.
Gesellschaftlicher Mehrwert
Kultur verbindet. Sie stiftet Identität, fördert Teilhabe und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Von ehrenamtlich getragenen Trachtenvereinen über innovative Kunstorte bis hin zu kulinarischen Brückenschlägen: Kultur öffnet Räume für Begegnung und neue Perspektiven. Gerade junge Menschen finden hier Inspiration und Resonanzräume für Zukunftsfragen.
Kulturpolitik als Standortpolitik und mehr
Für Politik und Gesellschaft ergibt sich daraus eine klare Aufgabe: Kulturpolitik darf nicht isoliert betrachtet werden, sondern ist immer auch Standort-, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Investitionen in Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit, digitale Vermittlung und internationale Vernetzung sind keine Randthemen, sondern Voraussetzung, um die Attraktivität Oberbayerns langfristig zu sichern – für Einheimische ebenso wie für Fachkräfte und Gäste. Wer Kultur fördert, stärkt damit zugleich den gesellschaftlichen Zusammenhalt, schafft Zukunftsperspektiven für kommende Generationen und macht die Region international konkurrenzfähig.
Kultur und Wertschätzung
Kunst und Kultur machen die Region zu einem Erlebnisraum mit hoher Lebensqualität – und zu einem Standort mit internationaler Strahlkraft. Sie verdienen deshalb Anerkennung und langfristige Unterstützung: als identitätsstiftendes Fundament, als Wirtschaftsmotor und als Brücke zwischen den Generationen.
Noch mehr Zahlen & Hintergründe finden Sie im „Faktenkompass Kunst & Kultur“ zum Download: