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2. Runder Tisch Mountainbike

Aus den Regionen

2. Runder Tisch Mountainbike: Lenkung statt Wildwuchs mit dem gemeinsamen Mountainbikekonzept

Am 11. Mai 2022 fand im Waitzinger Keller der ‚2. Runde Tisch Mountainbike‘ der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) statt. Dabei wurde der aktuelle Stand des Mountainbike-Konzeptes der Region vorgestellt sowie Best Practice Beispiele präsentiert. Außerdem diskutierten die 40 anwesenden Vertreter der verschiedensten Anspruchsgruppen aus der Region über das weitere Vorgehen sowie die richtige Strategie, das Ziel der besseren Lenkung der Mountainbiker zu erreichen.

Die Herausforderungen rund um das Thema Mountainbike sind nicht neu: ein derzeit nicht zeitgemäßes Angebot an offiziell ausgewiesenen Strecken und Wegen trifft auf eine zunehmend anspruchsvollere Zielgruppe der Mountainbiker. Das Ergebnis ist die teils illegale Nutzung von Wegen mit zahlreichen negativen Auswirkungen für die Grundstücksbesitzer, den Forst, die Natur oder die Jagd. Daher treibt die ATS seit dem Sommer 2020 die Neukonzeption des Mountainbike-Streckennetzes voran und hat nun beim ‚2. Runden Tisch Mountainbike‘ die derzeitigen Ergebnisse vorgestellt. „Unser Ziel dabei ist klar: wir wollen eine für alle beteiligten Anspruchsgruppen eine nachhaltige Lösung finden und ein Angebot für die Mountainbiker schaffen, die sowieso schon bei uns sind. Dabei steht Lenkung und Sensibilisierung durch Kommunikation im Mittelpunkt unserer Bemühungen“ betont Tim Coldewey, Produktentwickler Mountainbike bei der ATS. „Dabei haben wir endlich, auch wenn uns Corona hier eingebremst hat, wichtige Meilensteine erreicht und sind froh, diese nun präsentieren und diskutieren zu können.“

Nach der Begrüßung durch den 3. Landrat Josef Bierschneider sowie den Vorstand der ATS, Harald Gmeiner, präsentiert Tim Coldewey den aktuellen Stand: Gemeinsam mit der Steuerungsgruppe Mountainbike wurde als Basis aller Maßnahmen stellt das erarbeitete Haftungs- und Betreiberkonzept vorgestellt, dass die Grundstücksbesitzer von der Haftung freistellt und die Verkehrssicherungspflicht bei offiziell ausgewiesenen Mountainbike-Strecken regelt. In einem nächsten Schritt wurden seit 2021 bereits zahlreiche Gespräche mit Gemeinden und Grundstücksbesitzern geführt und die ersten Strecken können voraussichtlich im Sommer 2022 eröffnet werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Ausweisung von bereits bestehenden Wegen, die gemeinsam von Mountainbikern und Wanderern genutzt werden. Außerdem stellte Tim Coldewey die Möglichkeit einer auf die bereits bestehende Beschilderung basierenden Wegweisung vor. Im Anschluss erläuterte Alex Arpaci (Schneestern GmbH) einige Best-Practice-Beispiele aus Österreich, in denen das Ziel der Lenkung durch passende Angebote bereits erreicht wurde.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie wichtig die Anwesenden die Realisierung erster Pilotstrecken erachten, um möglichst zeitnah Erfahrungen mit dem Konzept zu sammeln. Auch wurde betont, dass der Fokus auf einfachen bis mittelschweren Wegen liegen muss, um die große Masse an Mountainbikern ansprechen zu können. Angebote in Bikeparks, wie sie derzeit in einzelnen Gebieten von lokalen Initiativen geplant sind, ergänzen dieses Angebot dabei. Auch waren sich die Anwesenden einig, dass der Weg der Verbote nur dann nachhaltig umgesetzt werden kann, wenn auch gleichzeitig ein gutes Mountainbike-Angebot in der Region entsteht.

Die weiteren Schritte skizziert dabei Tim Coldewey wie folgt: “Mit dem Rückenwind aus diesem Runden Tisch können wir nun unser Konzept weiterverfolgen. Dabei sind die nächsten Schritte klar: Wir möchten so schnell wie möglich erste Pilotstrecken umsetzen und damit erste Erfahrungen sammeln.”

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