Klaus Stöttner begrüßt bayerische Wolfsverordnung
Stöttner: „Wir brauchen Sicherheit in den Bergen!“
Rosenheim. Der Rosenheimer Landtagsabgeordnete und Präsident des Tourismus Oberbayern München e.V., Klaus Stöttner, begrüßt den Beschluss der Wolfsverordnung durch das bayerische Kabinett. „Wir brauchen Sicherheit in den Bergen – für Mensch und Tier! Die neue Wolfsverordnung schafft die Grundlage, Weidetierhaltung und Alpinismus dauerhaft zu ermöglichen“, so der Landtagsabgeordnete.
Klaus Stöttner stellt fest: „Bayern muss ein sicheres Almbauernland bleiben. Der Freistaat hat hier eine große Verantwortung gegenüber bäuerlichen Familien, die durch Almbewirtschaftung unter schwierigen Arbeitsbedingungen seit Generationen für den Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft und Biodiversität sorgen. Daher befürworte ich ganz klar die Maßnahmen der neuen Wolfsverordnung. Wölfe und Bären bringen die Balance zwischen Mensch und Natur ins Wanken. Dieser Tatsache muss man angesichts der jüngsten Vorfälle im Trentino und in unserem Landkreis Rosenheim ins Auge blicken. Der dicht besiedelte Voralpenraum in Oberbayern und Allgäu verträgt kein Wachstum von Wolfsrudeln“.
„Der Schutz der Bevölkerung, von Kindern und Familien ist von höchster Bedeutung. Dazu gehört auch, dass Wanderer und Bergsteiger, nicht gefährdet werden. Daher spreche ich mich klar und deutlich für eine Absicherung der Alpenregion durch eine konsequente Entnahme von Wölfen aus“, so der Präsident des Tourismusverbandes Oberbayern und München mit Blick auf die beginnende Wandersaison bei Einheimischen und Touristen.
Mit der bayerischen Wolfsverordnung werden Erleichterungen für Ausnahmen von den Schutzvorschriften der EU und des Bundesnaturschutzgesetzes für den streng geschützten Wolf ermöglicht. Damit sollen, neben dem Schutz der Menschen, Weidetierhaltung und Artenvielfalt im Alpenraum erhalten bleiben. Konkret werden die behördlichen Maßnahmen von den Bezirksregierungen auf die unteren Naturschutzbehörden in den Landratsämtern verlagert, sodass schnelle und ortskundige Reaktionen möglich werden.
Diese klare politische Haltung der Staatsregierung unter Dr. Markus Söder ist ein Signal nach Berlin und Brüssel. Auf beiden politischen Ebenen ist die Frage nach der Herabsenkung des Schutzstatus Wolf seit längerer Zeit präsent. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner, welche zugleich Stimmkreisabgeordnete für die Region Miesbach und bekennende Alpinistin ist, weist in ihrem Brief nach Berlin eindringlich auf, welche Notwendigkeit diese Regulierung der Entnahme für die Almbauern hat.
Tourismus Oberbayern München e.V. sieht Tourismus nicht gefährdet
München. Momentan erreichen uns einige ‚tierische‘ Anfragen seitens der Presse. Denn auch, wenn man sich ursprüngliche Lebensräume und Erlebnisse wünscht, kann es doch zu Unsicherheiten und Bedenken kommen, wenn Bären und Wölfe vereinzelt durch die Landschaft streifen.
Wir stehen im Dialog mit den jeweiligen Tourismusregionen und sehen aktuell aus touristischer Sicht keine großflächigen Stornierungen durch Gäste. Ganz wichtig sind in diesem Zusammenhang die gezielte Information und Aufklärung in Richtung Bevölkerung und Gast, wie es unsere Destinationen schon vorbildlich machen.
Insgesamt gibt es auch ein großes Vertrauen in das Monitoring und das Wildtiermanagement der zuständigen Behörden, auch ist die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit Wolf oder Bär sehr gering einzustufen. Wenn Probleme und Bedrohung von Mensch und Tier auftreten, muss eine Entnahme möglich sein, das besagt auch die neue Wolfsverordnung, zu der wir in diesem Kontext als TOM e.V. stehen.
Statement Oswald Pehel zur aktuellen Situation:
„Solche bedauerlichen Vorfälle wie der Tod eines Joggers im Trentino können in absoluten Ausnahmesituationen vorkommen, müssen aber im regionalen Kontext und auch der konkreten Begegnungssituation beurteilt werden. Im Trentino lebt eine Population von 100 Bären. Das ist bei uns nicht der Fall, dennoch haben wir es vereinzelt mit durchziehenden Bären oder Wölfen auch in den Bayerischen Alpen zu tun. Solange es sich nicht um eine sesshafte Population handelt, ist von keinem zusätzlichen Risiko für Menschen auszugehen. Die ständige Überwachung wäre nicht leistbar und stünde auch nicht im Verhältnis. Menschen gehören nicht in das Beute-Schema von Bären, sie sind sehr scheu, meiden vielmehr die Begegnung mit dem Menschen. Werden einzelne Tiere in Bezug auf den Menschen auffällig oder wäre ein Angriff wie bei der Bärin JJ4 registriert worden, dann käme es in jedem Fall in Deutschland zu einer Entnahme des Bären.
In den Tourismusregionen Oberbayerns kommt es auf Grund der medialen Präsenz des Themas ganz vereinzelt zu Rückfragen zur aktuellen Situation in den Bayerischen Alpen. Durch gezielte Information und Aufklärung der Tourismusregionen lassen sich viele Fragen klären und ausräumen. Demzufolge gibt es auch keine Panik oder Stornierungen bzw. sinkende Buchungszahlen, die sich auf die Verunsicherung der Gäste durch durchziehende Bären im Bayerischen Alpenraum zurückführen lassen. Durch das große Vertrauen in das Monitoring und das Wildtiermanagement der zuständigen Behörden wird das Risiko einer Begegnung während einer Wander- oder Mountainbiketour als sehr gering eingestuft.“