ADFC-RadReiseRegion Chiemgau als Vorbild im Radtourismus

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Der Einsatz für den Radtourismus lohnt sich. Nicht nur fördert dieser die Nachhaltigkeit einer Destination, sondern ist auch im Vertrieb hoch im Kurs. Qualitätssiegel wie die des Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) sind hier besonders gut, um sich zu profilieren und von Konkurenten abzuheben.

Der Chiemgau ist seit 2015 eine von vier vom ADFC zertifizierten „RadReiseRegion“ in Deutschland. Diese Auszeichnung bringt laut Nina Glasow, Themenmanagerin bei Chiemgau Tourismus e.V. (CT), Vorteile im Marketing, und sie macht den Chiemgau auch über die Kommunikationsplattformen des ADFC  bekannt. Nun ist der Chiemgau sogar zum Vorbild geworden. In der vergangenen Woche begrüßte CT eine zwölfköpfige Delegation des Tourismusverbands (TV) Schwäbische Alb. Zwei Tage lang holten sich die Vertreter von zehn Landkreisen sowie des TV Anregungen von Glasow und CT-Geschäftsführer Stephan Semmelmayr. Während mehrerer Treffen in Ruhpolding stellte CT die Aktivitäten und Anstrengungen vor, die für die ADFC-Zertifizierung erforderlich waren, und die heuer zur Re-Zertifizierung geführt hatten.

Für Louis Schumann, Geschäftsführer des TV Schwäbische Alb, war der Chiemgau bei der Frage, wohin die Exkursion gehen soll, der klare Favorit gewesen: „Der Markt für Radtourismus hat sich zuletzt stark verändert. Die Kollegen aus dem Chiemgau haben diesen Trend erkannt und die Qualität ihrer Rad-Infrastruktur in den letzten Jahren sukzessive optimiert. Das hat sich bis in die Schwäbische Alb herumgesprochen. Es war spannend, zu hören und zu sehen, welche Maßnahmen ergriffen wurden, um sich als RadReiseRegion zu etablieren“, resümierte Schumann. Seinen Angaben zufolge hatten sich die zehn Mitglieds-Landkreise der Alb vor dem Besuch noch in der Abwägungsphase befunden. Wie Nina Glasow berichtet, fiel im Chiemgau jedoch die Entscheidung, die Zertfizierung nach den Vorgaben des ADFC in Angriff zu nehmen: „In der letzten Sitzung sprach sich die Delegation für das Projekt aus. Die Schwäbische Alb wird damit zwar möglicherweise bald zu einem Mitbewerber unter den RadReiseRegionen. Trotzdem empfinde ich den Besuch und die Entscheidung als großes Kompliment für unsere Arbeit.“

Um auch zukünftig bei Radtouristen die Nase vorn zu haben, hat CT im vergangenen Jahr ein neues Rad-Projekt auf den Weg gebracht. Über ein LEADER-gefördertes Infrastruktur-Projekt sollen etwa überdachte Rastplätze, Reparaturstationen, W-Lan-Stationen und Trinkbrunnen an den Chiemgauer Radwegen entstehen. 35 Gemeinden aus dem Landkreis Traunstein und sieben aus dem Landkreis Rosenheim sind beteiligt.

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