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Unsere Tourismushelden

Mario und Nils von Beans&Leaves

Gastronomie
tourismusnahe Branchen

Auf der Suche nach einer geeigneten Location ihres Café & Rösterei-Konzepts sind die beiden auf eine Gärtnerei im Tölzer Land gestoßen und betreiben dort nun die Beans&Leaves Kaffeemanufaktur GmbH.

Nicht nur finden dort Gäste einen besonderen Ort zum Genießen und Verweilen, sie können auch in die Welt der Tees und des Kaffees eintauchen.

Wie Nils & Mario ihren touristischen Weg von der weiten Welt in das beschauliche Tölzer Land gefunden haben, um sich dort selbständig zu machen, berichten uns die beiden im Interview.

Wir genießen es sehr, dass im Tölzer Land ein einheimischer Alltag neben dem großen Tourismus möglich ist.

 

Erzählen Sie doch mal…
Nils & Mario!

Euer touristischer Weg hat euch beide die weite Welt eröffnet, aber gleichzeitig auch wieder nach Oberbayern heimkehren lassen, um sich dort selbständig zu machen. Was hat euch dazu bewogen? Warum ausgerechnet ins beschauliche Tölzer Land?

Wir haben unsere Jahre im Ausland wirklich genossen und auch sehr viel gesehen und gelernt. Je weiter man jedoch von der Heimat entfernt ist, umso mehr lernt man sie zu schätzen. Wir haben uns bewusst für das Tölzer Land entschieden, da die Umgebung einfach so unglaublich schön ist. Nach Jahrzehnten in Städten haben wir Gelassenheit gesucht. Die Nähe zu München ist natürlich praktisch, wenn man es mal etwas lauter will. Den Traum der Selbstständigkeit gab es schon lange. Corona hat uns dann aber endlich einmal die Zeit gegeben, Dinge und Schritte ordentlich zu Ende zu denken.

Ihr betreibt ein Café im Glashaus einer Gärtnerei inkl. Kaffeerösterei – wie ist die doch etwas ungewöhnliche Idee entstanden?

Auf der Suche nach einer geeigneten Location haben wir zuerst in unseren jeweiligen Heimatstädten (Wiesbaden & Baden Baden) geschaut. Zufällig haben wir mit der Familie Epp telefoniert, welche wir noch von unserer Zeit am Tegernsee kannten und von unserem Vorhaben der Selbstständigkeit erzählt. Sofort haben uns Wolfgang und Sonja Epp von ihrem Wunsch eines Cafés in der Gärtnerei erzählt. Da mussten wir dann wirklich nicht mehr lange überlegen.

Was ist aus Eurer Sicht das Besondere an Eurem Beruf? Was liegt euch besonders am Herzen? Was würdet Ihr jungen Leuten mitgeben wollen, die mit dem Gedanken spielen, im Tourismus arbeiten zu wollen.

Die touristischen Berufe sind sehr vielseitig. Die Aufstiegschancen sind sehr gut (auch ohne Studium). Das Besondere ist wohl, dass man Menschen zu lesen lernt, Bedürfnisse zu erfassen, ohne darüber zu reden. Vor allem kann der Beruf den eigenen Horizont extrem erweitern, wenn man sich dafür entscheidet, einige Zeit im Ausland zu verbringen. Die Voraussetzungen dafür sind wirklich sehr einfach. 

Welche Rolle spielt für euch die Nachhaltigkeit?

Kaffee und Tee haben, allein aufgrund der Lieferwege, eine ziemlich bescheidene Klimabilanz. Umso wichtiger ist es uns, dass dabei unnötige Zwischenhändler vermieden werden. Wir haben bereits einen hohen Anteil an Bio-Produkten. Da wir aber etwas für jeden Geldbeutel anbieten möchten, gibt es auch Tee und Kaffee aus konventionellem Anbau. Denn z.B. Japanischen Biotee muss man sich leisten wollen. Im Café selbst versuchen wir weitestgehend auf unnötige Verpackungen und Einwegbecher zu verzichten. Auch nutzen wir eine App, mit welcher wir übrig gebliebenen Kuchen vergünstigt abgeben können. Sämtliche Bäckerei- und Konditoreiwaren bekommen wir von kleinen Partnern aus den Nachbargemeinden und lieben deren Qualitätsdenken und -anspruch. Fakt ist, dass sich Nachhaltigkeit immer mehr durchsetzen wird und auch die entsprechenden Preise dafür Akzeptanz finden werden.

Wie werden euer Café und euer Angebot von der Bevölkerung – aber auch den Touristen – angenommen? Und gab es bei der Umsetzung Herausforderungen?

Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase in den ersten beiden Monaten haben wir uns einen schönen Kundenstamm aufbauen können. Viele unserer Gäste kommen mehrmals pro Woche und es hat sich ein sehr schöner Umgang miteinander eingestellt. Wir fühlen uns absolut angekommen und akzeptiert. Gerade am Wochenende haben wir viele touristische Gäste, welche entweder einen Zwischenstopp bei uns machen, aber auch gezielt  zu uns kommen. Das ergibt einen großartigen Mix an Menschen. Die größte Herausforderung ist die Lage an der B13, da dies ein direktes Bewerben unseres Cafés ausschließt.

Welche zukünftigen Pläne habt ihr? Was sind die nächsten großen Meilensteine?

Natürlich möchten wir unseren selbstgerösteten Kaffee noch bekannter machen. Im Moment ist es uns am wichtigsten, unsere eigenen hohen Ansprüche an Produkte und Qualität zu erhalten und weiterzuentwickeln. Und vielleicht findet sich in Zukunft ein Objekt für einen zweiten Ableger unseres Cafés.

Wie nehmt ihr den Tourismus im Tölzer Land wahr und was wünscht ihr euch zukünftig für den Tourismus in Oberbayern?

Wir genießen es sehr, dass im Tölzer Land ein einheimischer Alltag neben dem großen Tourismus möglich ist. Wir hoffen sehr, dass sich der Tourismus den klimatischen Änderungen anpassen kann und eventuell neue Infrastruktur geschaffen werden kann. Dabei wäre es schön, wenn die Authentizität erhalten bleibt. Denn touristische Disneylands gibt es schon genug.



Kontakt

Beans & Leaves Kaffeemanufaktur GmbH
Greilinger Weg 2 | 83677 Reichersbeuern
E-Mail: nils@beansandleaves.de
Instagram: @cafebeansandleaves
www.beansandleaves.de 


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