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Unsere Tourismushelden

Ernst Raspl

Gastgeber
Gastronomie

Wenn man Ernst Raspl über den Tourismus sprechen hört, dann spürt man vor allem eins: er lebt und liebt die Branche durch und durch.  

Er hat die elterliche Dorfwirtschaft in Unterneukirchen übernommen, komplett renoviert und anschließend als regionales Steak-Wirtshaus etabliert. Trotz des vielen Gegenwinds hat er nur wenige Jahre danach seinen wortwörtlichen Traum verwirklicht und ein eigenes Hotel gebaut: die Traumschmiede. Vielleicht nicht mit Träumerei, aber mit viel Kreativität geht Ernst Raspl an den Tourismus heran: so entstand über diese Projekte hinaus die Idee einer Bier-Wallfahrt nach Altötting. Anfangs gedacht, um die Wochenendauslastung des Hotels zu erhöhen, entwickelte sich die Bier-Wallfahrt mit allerlei Hintergrundwissen zu Brauereien zum absoluten Verkaufsschlager, der bereits viele Monate im Voraus ausgebucht ist.  

Diese Zeilen machen deutlich: Stillstand ist nicht Ernst Raspls Devise. Nicht nur in seiner Rolle als Gastronom und Hotelier beschreibt er die Menschen aus der Branche und ihre Gastfreundlichkeit als zentrales Kernelement erfolgreichen Tourismus, sondern setzt sich auch für sie als regionale Identität als DEHOGA Bayern Vorsitzender des Landkreises Altötting ein. 

Es schwingt in jeder Zeile des Interviews mit, das Ernst Raspl Botschafter des Tourismus ist und er anderen zeigen möchte, was er am meisten an der Branche schätzt: Wie erfüllend es ist, andere glücklich zu machen. 

Mir ist besonders wichtig, dass wir unsere Region vertreten und repräsentieren. Dass wir die Region im Blick haben, uns nicht verstellen und unsere Gastlichkeit behalten.

 

Erzählen Sie doch mal,… Ernst Raspl!

Sie haben ein Wirtshaus als Familienbetrieb übernommen und seitdem kräftig expandiert. Als Hotel, Restaurant und Genussschmiede sind Sie eine richtige Institution geworden. Und dass, obwohl man Ihnen damals sagte, dass auf dem Land, in Unterneukirchen, kein Hotel funktionieren wird. Wie haben Sie das geschafft? 

Grundlage für alles, was bis heute entstehen konnte, waren meine Eltern, die mir einen gesunden Betrieb übergaben, den sie zuvor über Jahrzehnte aufgebaut haben. Das ist bei einem Familienbetrieb das Wichtigste. 

Unser Erfolg basiert meiner Meinung nach auf unserem Streben nach bedingungsloser Qualität in allen Bereichen. Dabei ging es immer hauptsächlich um vier Dinge: die höchste Produktqualität zu bieten, dass wir die besten Mitarbeiter haben, das effizienteste Marketing einsetzen und unsere besondere Gastfreundschaft. Wir haben immer alles dafür getan, dass sich der Gast bei uns wohlfühlt: alles hinterfragt, aus Fehlern und Kritik gelernt und immer angestrebt, besser zu werden.  

Sie gelten als der kreative Kopf des Unternehmens. Auf welche Ihrer kreativen Ideen sind sie besonders stolz? 

Hübsch auf ois! Oftmals sind es nur kleine Details, die aber in Summe das ganze Konzept und das besondere im Betrieb ausmachen. Wir leben einfach diese Details und entwickeln diese stetig weiter. Jede kreative Idee greift wie ein Rädchen in die nächste und treibt so den ganzen Betrieb an. 

So sind auch besondere Dinge entstanden, wie z.B. die Bierwallfahrt oder eine Spieluhr mit einem Gute-Nacht-Lied auf den Gästezimmern, die besonders lange im Gedächtnis unserer Gäste bleibt.  

Sie haben ein spezielles Angebot entwickelt, um Gästen die regionale Braukultur und bayerische Gastlichkeit näherzubringen: die „Bier-Wallfahrt“ nach Altötting. Wie kamen Sie auf die Idee?  

Die Idee kam eigentlich aus der Not heraus: als das Hotel in den Planungen war, ging es um die Finanzierung und Auslastung. Wir brauchten etwas Besonderes für die Wochenenden, was die Gäste anzieht. So ist die Idee der Bierwallfahrt nach Altötting entstanden – paradoxerweise im Weindorf Kaltern.  

Und was macht die Bierwallfahrt so einzigartig?  

Dafür gibt es verschiedene Gründe: wir vermitteln viele Hintergründe über die Familien und Historie der Brauereien und über die Region allgemein. Dann unser Guide, der Fritz, der alles über die Gegend weiß und sich optimal auf Gäste einstellt. Und das Wichtigste: Die Leute selbst. Dass man gemeinsam wandert, entschleunigt, gut trinkt und isst, und einen ganzen Tag weg ist vom täglichen Trubel. Die Natur auf sich wirken lassen und sich ganz normal und ohne Ablenkung unterhalten, neue Leute kennenlernen – das kommt einfach gut an. 

Wie werden Ihre Angebote von den Gästen wahrgenommen? Und wie sind die Reaktionen? 

Die Bierwallfahrt für 2023 ist auf jeden Fall schon ausgebucht, was uns natürlich sehr freut! Dieses Angebot wird überwältigend in Anspruch genommen und wir hätten nie mit solch einer Resonanz gerechnet.  

Das Hotel haben wir mittlerweile als kleines Ferienhotel entwickelt. Wir haben zwar keinen Wellnessbereich, keine Sauna, kein Schwimmbad – aber ich glaube, wir haben für unsere vielen Gäste Wellness für die Seele entwickelt. Gut essen, gut trinken, einfach genießen und Bekannte wieder treffen. Da fühlt sich die Gastfreundschaft schon mehr wie eine richtige Freundschaft an.  

Neben all Ihren Aufgaben in Hotel und Restaurant engagieren Sie sich auch noch im DEHOGA Bayern als Vorsitzender des Landkreises Altötting und setzen sich für Tourismusthemen in der Region und Bayern ein. Was ist Ihnen hier besonders wichtig? 

Mir ist besonders wichtig, dass wir unsere Region vertreten und repräsentieren. Dass wir die Region im Blick haben, uns nicht verstellen und unsere Gastlichkeit behalten. Wir freuen uns und es erfüllt mich auch mit Stolz, wenn Gäste zu uns kommen, weil das einfach etwas Besonderes ist. Unsere Region hat viel zu bieten. Wir ham’s einfach schee bei uns!  

In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband muss man diese Gastlichkeit weiterentwickeln und gleichermaßen den sanften Tourismus beibehalten – damit sich die Einheimischen auch weiter so auf die Touristen freuen.  

Wie nehmen Sie den Tourismus in der Region wahr und was wünschen Sie sich zukünftig für den Tourismus in Oberbayern? 

Ich wünsche mir vor allem, dass die ganzen Berufe in dieser tollen Branche noch mehr angesehen werden. Dass allen bewusst ist, dass der Tourismus ein sehr bedeutender Wirtschaftszweig ist – aktuell wird das meiner Meinung nach bei uns zu wenig kommuniziert, im Gegensatz zu unseren Nachbarn in Österreich und Südtirol. Weiterhin wünsche ich mir von der Politik in allen Belangen noch mehr Unterstützung. Abschließend wünsche ich mir, dass mehr Leute in die Tourismusbranche kommen, um dieses einzigartige Berufsbild zu erleben: Wie erfüllend es ist, andere glücklich zu machen. 



Kontakt

Hotel Traumschmiede & Gasthof zur Alten Schmiede 
Tüßlingerstraße 1 
84579 Unterneukirchen 
Tel: +49 8634 1535 
info@hotel-traumschmiede.de 
www.hotel-traumschmiede.de

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