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Unsere Tourismushelden

Gaby Hoss-Reinhard

Freizeitanbieter

Gaby Hoss-Reinhard wurde in einem Wallfahrtsort geboren hat schon früh das Pilgergeschehen verfolgt. Und schon seit ihrer Jugend zieht sie mit Gruppen durchs Land. Ihre Begeisterung fürs Pilgern fing mit dem Jakobsweg an, den sie allein gegangen ist. Heute lässt Gaby Hoss-Reinhard als zertifizierte Pilgerbegleiterin im Pfaffenwinkel die Teilnehmer die hiesige Kunst, lebendige Kultur und artenreiche Natur in Verbindung mit spirituellen Impulsen, meditativen Übungen, Singen, Schweigen erleben – eine ganz eigene Art des Unterwegsseins und eine Bereicherung für Körper, Geist und Seele. Mit Gaby Hoss-Reinhard pilgern ganz unterschiedliche Menschen, von der Studentin bis zum Manager und Rentner. Nur eines eint sie: Sie alle wollen die „Heilige Landschaft Pfaffenwinkel“ näher kennenlernen und sich mit Gleichgesinnten eine Auszeit gönnen, sie wollen in der Gemeinschaft sein, die Natur erleben und ein bisschen auch sich selbst. 

Die Pilgerbegleiterin führt ihre Gruppen mit großer Sachkenntnis etwa über die Kneippsche Lehre, mit viel Humor und mit gemeinsamem Gesang, immer begleitet von ihrer Ukulele. Kein Wunder, dass die Menschen gar nicht mehr aufhören wollen, mit ihr zu gehen und von ihr zu lernen –  etwa, dass man sich nicht selbst überholen muss. Für ihre besondere Art und ihr einzigartiges Angebot wurde Gaby Hoss-Reinhard von Susanne Lengger vom Tourismusverband Pfaffenwinkel GmbH als Tourismusheldin nominiert. 

Wenn nichts mehr geht, dann geh! Im Gehen findest du Vertrauen, Kraft und Licht am Ende des Tunnels. Angst entsteht im Kopf, Mut auch.

 

Erzählen Sie doch mal,… Gaby Hoss-Reinhard!

Sie waren Sonderschullehrerin und begleiten heute Pilgergruppen und Einzelpilger. Was hat Sie dazu bewogen, sich zur Pilgerbegleiterin ausbilden zu lassen?  

Nun ja, ich war lange Pilgerbegleiterin OHNE Ausbildung. Ich war schon auf dem Jakobsweg von München nach Santiago/Fisterra unterwegs und führte außerdem eine Gruppe Weilheimer KneippianerInnen auf dem Münchner Jakobsweg. Der Zufall und meine Neugierde haben mich zur Ausbildung veranlasst. 

Was lernt man bei der Ausbildung? Und was macht Sie als Pilgerbegleiterin aus? 

Man bekommt bei der Ausbildung Anregungen zur Tagesgestaltung, lernt Erste Hilfe und nette Menschen kennen. Als Sonderschullehrerin habe ich natürlich Pädagogik und Psychologie studiert. Das Handwerkszeug hab ich also von Grund auf gelernt. Ich wurde in einem Wallfahrtsort geboren, ganz nah am Pilgergeschehen, und glaube, die Liebe zu Menschen, egal ob jung oder alt, ist maßgeblich. Einfühlungsvermögen und Lebensfreude sind für mich tragende Säulen. Hinzu kommen meine Kenntnisse in der Natur, die Kneipplehre (seit 32 Jahren im Kneippvorstand), das Ukulelespiel, der gemeinsame Gesang und, und .. . Seit meiner Jugend ziehe ich mit Gruppen durchs Land. 

Auf welchen Wegen begleiten Sie die Pilger? Und welche ist Ihre Lieblingsetappe in der Region?  

Hier im Pfaffenwinkel in erster Linie bin ich unterwegs auf den Pilgerschleifen ausgehend vom Hohen Peißenberg und dort endend; „Sprudelnde Quellen“ -Nordschleife, „Spiegelnde Wasser“- Ostschleife, „Wilde Flüsse“- Westschleife. Ansonsten auch in Tirol, der Schweiz, im übrigen Deutschland, Frankreich, … Meine Lieblingsetappe ist die durch die Ammerschlucht, auf den Auerberg/Feuersteinschlucht mit Buffernandl, die Litzauer Schleife mit ihrer seltenen Flora und Fauna.   

Gibt es eine besondere Begegnung oder ein unvergessenes Erlebnis auf einer Ihrer Pilgertouren? 

 Es gibt viele individuelle, sehr persönliche Erlebnisse, die ich nicht öffentlich machen möchte. Allerdings  … Da gab es eine Pilgerin, die unter Höhenangst leidet und ausgerechnet mit einem morschen Steg zusammenbrach. Worüber sie in mein Gelächter einstimmte und der Angst fürderhin ins Auge blickte und sie überwand. Oder der Manager, der schon entfernte, einsame Inseln aufgesucht hat, um seinen Stresslevel herunterzufahren, und im Pilgern schon nach einer Nacht die ersehnte Erholung fand und dankbar noch einige Tage alleine an die Viertagestour anhängte. Und dann noch ein Journalist, der ganz sicher nur 30 Minuten Zeit für ein Interview auf der Strecke hatte und sich dann nach eineinhalb Stunden immer noch nicht verabschieden wollte.  

Was möchten Sie den Menschen auf der Pilgertour mitgeben? 

  • Wenn nichts mehr geht, dann geh. Im Gehen findest du Vertrauen, Kraft und Licht am Ende des Tunnels und gehst mit Zuversicht, einem aufgeladenen Akku und einer gewissen Leichtigkeit nach Hause. 
  • Nächstenliebe heißt: Liebe deinen Nächsten WIE DICH SELBST. Das müssen viele erst einmal erkennen und lernen. Und die, die es können, die können es schon immer besonders gut,- leider meist auf Kosten anderer. 
  • Du musst dich nicht selbst überholen. Um das abzustellen gibt’s bei mir den „Pilgerschritt“ und viele kleine Übungen u.a. aus der Kneipplehre.  
  • Angst entsteht im Kopf, Mut auch. 
  • „ICH bin mein Weg. ICH bin mein Ziel! ICH darf MIR wohlgesonnen sein. 
  • Es geht keinesfalls um Kilometer und Leistung. 

Wie nehmen Sie den Tourismus in Ihrer Region wahr und was wünschen Sie sich zukünftig für den Tourismus in Oberbayern? 

Wir leben hier im Paradies. Wenn wir es erhalten wollen, können wir es nicht allen Touristen recht machen. Nicht jede/r muss überall mit jedem Sportgerät oder Fahrzeug hingelangen. Weniger ist mehr. Die Bewahrung der Schöpfung bleibt das oberste Prinzip. 

Die Menschen müssen zunächst sehen lernen. Danach muss ich (wieder)-erkennen lernen, um zu bewahren. Ich wünsche mir günstigere Übernachtungsmöglichkeiten für PilgerGRUPPEN und Ruftaxis, sprich: einen besseren öffentlichen Personen-Nahverkehr 



Kontakt

Gabriele Hoss-Reinhard 
Moosstr. 30 
82362 Weilheim i.OB 
Tel. 0881/61446  
www.pfaffenwinkler-pilgerbegleiterinnen.de 
gabrielehoss-reinhard@t-online.de

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