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Unsere Tourismushelden

Richard Scheuerecker

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Aus Waging am See nominierte die Geschäftführerin der Tourist-Info Waginger See, Eva Bernauer, den Fotografen Richard Scheuerecker als Tourismushelden. Gestartet als Hobbyfotograf, fängt er besondere Momente und Landschaften ein, welche die Einzigartigkeit Oberbayerns visualisieren. Für den Tourismus ist es unabdingbar die Vielfältigkeit der Szenerie Oberbayerns festzuhalten und durch diese bei unseren Gästen von morgen den finalen Reisewunsch zu wecken. Wir freuen uns deshalb, dass solche talentierten Fotografen wie Richard Scheuerecker für unsere Regionen aktiv sind und Oberbayern mit all seinen Facetten darstellen!

In jeder Tages- und Jahreszeit liegt eine Besonderheit!

 

Erzählen Sie doch mal… Richard Scheuerecker!

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen?

Um einen Ausgleich zu meinem manchmal hektischen, jedoch immer lauten Berufsleben in einer stickigen Maschinenhalle zu schaffen, habe ich mir vor Jahren ein ruhiges Hobby an der frischen Luft zugelegt. Während ich meine freie Zeit bei jeder Witterung und zu jeder Uhrzeit im Ruderboot beim Angeln auf unserem wunderschönen Waginger See verbrachte, konnte ich dabei zahlreiche Sonnenaufgänge bewundern. Dort wurde mir klar, dass ich diese Lichtstimmungen mit einer Kamera einfangen und festhalten wollte.

Was macht das Leben in Oberbayern für Sie besonders?

Ich hatte mit meiner Frau einen traumhaften Urlaub auf Rügen verbracht. An einem Tag bin ich um Mitternacht aufgebrochen, um den Sonnenaufgang am Kaiserstuhl unten an der Steilküste zu erleben. Es war ein unglaublich intensives Erlebnis um 3.00 Uhr morgens dort zu stehen. Die Ostsee, die Villen und Strandkörbe, ein Hafenfest mit einem gigantischen Feuerwerk, jeder Tag war ein Erlebnis. Ein unwahrscheinlich schöner Tagesausflug mit dem Schiff um Rügen war das Highlight. Nach dem Urlaub kam die erste Frühschicht mit Ernüchterung und entsprechender Laune. Nach Feierabend hatte ich noch einen Termin und musste durch das Voralpenland Richtung Berge fahren. Aus der ersten Senke heraus baute sich das Bergpanorama vor meinen Augen auf, und vor mir breitete sich die Landschaft mit ihren Hügeln, den Höfen und Weilern aus. Ich hatte schlagartig eine Gänsehaut und Tränen in den Augen, weil mir sofort bewusst war, dass es keinen schöneren Ort zum Leben geben kann als so eine Heimat.

Was motiviert sie für Ihren Beruf?

In einer hektischen Welt, mit visuell ausdrucksstarken Bildern, die Leute zum Anhalten zu bringen. Ein gutes Foto bringt den Betrachter dazu seine Hektik zu vergessen und eine Pause einzulegen, ohne dass ihm das bewusst wird. Die Aufmerksamkeitsspanne eines modernen Menschen beträgt 3 Sekunden. Wenn man ihn dazu bringen kann, dass er ein Bild 3 Minuten ansieht, hat man ihm eine Ruhepause verschafft, ohne dass es ihm bewusst wird. Sehr viele Menschen nehmen die schönen Dinge um uns herum gar nicht mehr war. Sie sind viel zu beschäftigt.

Wie hat sich die Corona-Krise auf Ihre Arbeit ausgewirkt und wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Ich selbst hatte Glück, weil meine Firma nicht betroffen war. Aber ich habe auch üble Fälle in Tourismusbetrieben gesehen, von denen es einige leider nicht geschafft haben. Eine Ruderbootfahrt auf dem Tachinger See mit meiner Frau während des Lockdowns hat mich besonders beeindruckt. Obwohl Standup Paddler, Kanuten und Ruderbootfahrer unterwegs waren, war die Stille seltsamerweise ohrenbetäubend. Das übliche Grundrauschen vom Verkehrslärm war nicht mehr vorhanden. Ein sagenhafter Eindruck. Ich ruderte Richtung Tengling und wunderte mich irgendwann über ein ungewöhnliches Geräusch, das ich nicht einordnen konnte. Es war das Geplätscher eines mickrigen Bachlaufes, dass man normalerweise gar nicht hört, auf eine Entfernung von einem halben Kilometer.

Wie nehmen Sie den Tourismus vor Ort wahr und was wünschen Sie sich zukünftig von dem Tourismus in Oberbayern?

Wie ich den Tourismus wahrnehme? Ich habe die Entwicklung in der Ferienregion Waginger See in den letzten sechs Jahren intensiv miterlebt und fotografisch mitbegleitet. Vor allem fiel mir auf, dass eine starke Positionierung in Richtung Genussregion, Naturerlebnis und Nachhaltigkeit (im Sinne der Ökomodellregion Waginger See) stattgefunden hat. Das gefällt mir. Ebenso, dass entsprechend neue Angebote durch meine Mitarbeit entwickelt wurden, vgl. „Fotoguiding mit Richard Scheuerecker“.

Was ich mir wünsche? Der Instagram Trend, der zurzeit an vielen bekannten Plätzen stattfindet, ist ein Auswuchs der modernen Zeit, der der Natur sinnloserweise, schadet. Ich wünsche mir, dass ich mit meinen Bildern zeigen kann, dass unsere Heimat mehr zu bieten hat als das Zigmillionste Bild von der Sundownerbar am Chiemsee.




Kontakt

Richard Scheuerecker
Bajuwarenring 3
83329 Waging am See
Tel.: 01514 2834166

Webseite: www.richardscheuerecker.de
Email: info@richardscheuerecker.de

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